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1. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 103

1848 - Jena : Frommann
103 gegen die Russen, und zerstört ihrevorräthe; verliert aber Schweidnitz und Kolberg und sieht, besonders / nach Georgs Ii. Tode, fast alle seine Hulfsquellen er« schöpft. 1762. Der Tod der Elisabeth und Peters Iii. Thronbe« steignng verschaffen ihm Frieden mit Rußland und Schweden, den Peters Nachfolgerin, Katha- rina Ii., bestätigt. Es folgt ein Waffenstillstand und 1763, -en 15. Febr. -er Hubertsbuxgev Friede. §. 96. Joseph Ii., Deutscher «Kaiser, 1*65—90. Erste Theilung Polens, 1772. Franz I. ff 1765; ihm folgt sein und Maria Theresiens Sohn, Joseph Ii. Erste Theilung Polens. Der polnische Thron war 1765 nach Augusts Iii. Tode erledigt. Rußland, das Po« len niederhalten will, und Preußen mischen sich in die Wahl. Stanislaus Au gu stus P o niatow s ky, König von Po- len, 1764 (ff 1798). Gegen ihre verderbliche Einmischung in alle Reichsangelegenheiten waffnen sich die katholischen Polen (Conföderation von Dar 1767) und die Türken, und Ruß- land, im Kriege gegen Letztere, erobert 1769 die Moldau und Wallach ei. Gegen diese Vergrößerung Rußlands ver- einigen sich Friederich und Joseph 1770, und um Frieden und Gleichgewicht herzustellen, nimmt man seine Entschädi« gung von Polen, von welchem 5000 Meilen abgerissen, und unter Ru ßl and, Preuß cn und 0 c ft r c t ch getheilt werden. Der Bairische Erbfolgekrieg, 1778. Mit dem Churfürsten Maximilian Joseph stirbt 1777 der bairische Mannestamm aus. Karl Theodor von de» Pfalz, der nächste Erbe, überläßt den größten Theil des Landes an Joseph, der wegen alter Ansprüche Daiern besetzt hat. Friedcrich erklärt sich gegen den Vertrag als Beschützer des Herzoge von Zwcibrücken, des Erben der pfälzischen Chur. In Böhmen stehen schon die Heere schlagfertig, doch im Mai 1779 wird der Friede zu Teschen geschlossen. Joseph giebt Baiern heraus bis auf das Jnnviertel und Braunau.

2. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 104

1848 - Jena : Frommann
104 Deutscher Fürstenbund, 1785. Nach Mariatheresiens Tode (1780), drohen Zo« sephs Bestreben, Barern durch Tausch an sich zu bringen, und mehrere Neuerungen dem Reiche Nachtheil. Friederich stiftet deshalb den deutschen Fürstenbund zur Aufrechthaltung der Reichsverfassung mit Hannover, Sachsen und mehreren andern Fürsten. Friederich -s 1786. Zoseph -s 1790, nachdem er durch zu rasches Neuern die Ungarn und Nieder« länder gegen sich empört hat. Erst durch seinen Nachfolger Leopold Ii. werden die Gemüther versöhnt. (§. 101.) §. 97. Die übrigen Mächte Europas am Ende des 18. Jahrhunderts. Preußen feit Friederichsh. Bode, den 17. Äuguft 1786. Es steht auf der Höhe des Einflusses auf die europäischen Angelegenheiten, nach welchem Friederich gestrebt hatte. Die- sem folgt Friederich Wilhelm Ii., seines Bruders Sohn, von 1786 — 1797. Streitigkeiten der Niederländer mit ihrem Erbstatthalter. Durch ein preußisches Heer wird dieser wieder eingesetzt, 1787. Anspach und Bayreuth durch Erbschaft preußisch, 1791. Das im Zahr 1789 mit Polen geschlossene Bündniß durch Rußlands drohenden Einfluß und den ungünstigen Gang des französischen Revolutionskriegs aufgelöst. Preußen erhältsüd, preußen und Neu-Ostpreußen durch Die zweite und dritte Theilung Polens 1793 und 95 (vergl. Rußland). Friederich Wilhelm Hl. von 1797. (Das Uebrige, was Preußen betrifft, fällt in die allge- meine europäische Geschichte.) Rußland nach Peter d. Gr., f 1725. Katharina!, von 1726—1727. Gewaltiger Einflußmen- zikoffs. Peter 11., 1727 —1730, steht unter dem Einfluß der Dol« g oru cki. Anna, von 1730 — 1740. Sie macht den Grafen Biron zum Herzoge von Kurland; schützt im polnischen

3. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 101

1848 - Jena : Frommann
101 pold von Dessau, und sammelt einen beträchtlichen Schah, f 1740. Friedevich Ii., dev Gvoße, (174o — 86) geb. 1712. Widerstand gegen seinen Vater, durch Liebe zur Frei- heit und zu den Wissenschaften veranlaßt, erweckte ihm dessen Haß und kostete ihm beinahe das Leben. Vor seiner Thron- besteigung reift in seiner mit hoher Kraft und Kühnheit begab- ten Seele der Plan, Preußen auf einen ehrenvolleren Platz unter den übrigen Staaten zu erheben. Oestveichischev Evbfolgekvieg i74o — 1748. Vi 0h74o) hinterließ Mariatheresia, nach der pragmatischen Sanction, als Erbin aller östreichischen Län- der. Dagegen macht Baiern, von Frankreich unterstützt, Ansprüche. Mit ihm sind noch Sp ani en und Sachsen. Auch Friederich beginnt den ersten Schlesi- schen Krieg wegen Liegnih, Brieg, Wohlau und Zägerndorf, fällt 1740 in Schlesien ein, und siegt bei Mollwitz. Die Franzosen rücken mit zwei Heeren 1741 in Deutschland ein. Karl Albrecht von Baiern dringt bis Wien vor, nimmt Böhmen, und nach Prags Fall die böhmische Königs- krone; wird im Januar 1742 Deutscher Kaiser. «Rat* Vii. (Kaiser 1742—45). Maria The- resia's Aufruf der Ungarn befreit Oestreich; München in Feindes Gewalt, 1742. Friederich siegt beiczaslau,und im Breslauer Frieden 1742 behält er fast ganz Schlesien. 1742 — 44. Oestreich gewinnt die Oberhand.— Die Franzosen müssen Böhmen räumen, und werden von Georg Ii. bei Dettingen über den Rhein geschlagen, dem Kai- ser wird sein wieder gewonnenes Baiern genommen, und England greift Frankreich 1743 zur See an. Sach- sen von Oestrcichern besetzt. Zweiter S ch le si sch er Krieg, 1744. Friederich überfällt Böhmen theils um Schlesien zu behaupten, theils dem Kaiser zur Hülfe, muß aber weichen. Karl Vii. ss im Jan. 1745. Durch die Schlacht bei Hohenfriedberg rettet Friederich Schlesien und durch die bei Sorr und gegen die Sachsen bei Kesselsdorf erringt er den Dresdener Frieden im Dec. 1745.

4. Vaterländisches Lesebuch - S. 418

1857 - Jena : Mauke
/ 418 hinterließ sein Reich seinem duffen Friedrich Wilhelm Ii. Preu- ßen erhielt sich auf dieser Höhe, bis es durch die Folgen der französischen Revolution stark bedroht, und erniedrigt, nur den Heldenkämpfen seiner begeisterten Jugend verdankte, -daß es wie- der zur alten Kraft und Blüthe heranwuchs. Die französische Revolution. (1700 n. Chr.) In Frankreich regierte zu Ende des vorigen Jahrhunderts ein gebildeter, frommer, wohlwollender Fürst, Ludwig Xvi. Er übernahm die Regierung unter schwierigen Lerhältnissen. Das Land war verschuldet, und nach den Gesetzen ruhte die Einnahme der Staatseinkünfte auf dem dritten Stand, den Bauern und Bürgern. Der König sah wohl, daß es für diese Leute zu viel wurde, und sie immer mehr zurückkamen; er wandte sich daher an die bisher steuerfreien Stände, daß sie die Lasten mit tragen häl- fen. Dies waren die Gelehrten, Geistlichen und Adeligen. Sie weigerten sich aber, ihre Vorrechte aufzugeben, und der König berief eine Nationalversammlung, wo Leute auö allen Ständen gemeinsam berathen sollten, wie am besten zu helfen sei. Aber so verschiedenartige Menschen konnten sich nicht verständigen. Die Bevorzugten sahen, daß das Volk und die Soldaten auf der Seite derjenigen standen, die alle Vorrechte der Stände aufgeho- den haben wollten. Da verließen sie lieber das Land, als daß sie sich den neuen Gesetzen fügten. So blieben denn die Bürger und Bauern bei der Berathung allein, und gedachten ihren Vor- theil 'zu nutzen und alle früheren Mißbräuche abzuschaffen. Der König, der bereit war, alle billigen Forderungen zu erfüllen, sah, daß, so viel er auch zugestand, immer mehr verlangt wurde. Seine Gemahlin, Marie Antoinette, die Tochter Maria Theresias, bestürmte ihn mit Bitten, auch das Land zu verlassen. Er ent- schloß sich zu entfliehen, wurde aber unterwegs erkannt, und als Gefangener nach Paris zurückgebracht. Die Emigranten hatten an allen deutschen Höfen versucht, Hilfe für sich und ihren be- drohten König zu finden.' Preußen und Oestreich schlossen endlich einen Bund mit denselben, aber sie griffen nicht rasch und ernst genug an. Während sie noch stritten, wie die Franzosen am leichtesten zu besiegen seien, hatten diese die Republik erklärt. Jetzt begann eine schreckliche Zeit für Frankreich. Robespierre, der Direktor der Nationalversammlung, ließ in allen Städten Frankreichs die Guillotine, das Schaffot mit dem Fallbeil, auf-

5. Vaterländisches Lesebuch - S. 46

1857 - Jena : Mauke
46 dann der zweite Gedanke unseres Franz. War er früher froh und zuversichtlich, so war er es jetzt doppelt; denn er glaubte steif und fest, er dürfe nur beten und schlafen, und es würde ihm Alles bescheert. Das ging aber nicht immer so glücklich, und er mußte in Venedig mit leerem Magen herumlaufen und in den offenen Säulengängen ans den Steinen schlafen. So hatte er sich eines Abends, als es zu dämmern begann, ein gutes Plätzchen ausge- sucht. Nicht weit von ihm hatte sich ein schwarzbärtiger Alaun niedergelassen und suchte Franz für „sein freies Leben in den Ber- gen," wie er die Räuberei nannte, zu werben. Franz aber wollte nicht mitthun, legte die Beine übereinander und betrachtete die vom Himmel geschenkten Stiefel; der Bandit behauptete, er habe Franz die Stiefel geschenkt; dieser aber lachte ihn ans, und schalt ihn einen Ungläubigen. Schon mehrmals war ein Mann vorüber- geschlichen und hatte Franz und seinen Kameraden genau betrach- tet. Fetzt kam er wieder, aber in Begleitung von einem halben Dutzend Häschern. Ohne viel Federlesens wurde Franz und sein Kamerad festgenommen und ihnen frei Logis angewiesen. „Was werden sie in Fürfeld dazu sagen," dachte Franz wieder, und jetzt war er froh, daß man dort nicht Alles von seinen Schicksalen er- fuhr, so gern er auch das vormals gewünscht hatte. Mit gutem Gewissen in der Brust schlief Franz ruhig ein. Wie erstaunte er aber an: andern Morgen, als er im Verhör vernahm, daß er wegen seiner Stiefel, die er geraubt habe, angeklagt sei. Franz behauptete nachdrücklich, er habe darum gebetet und habe sie di- rect vom Himmel bekommen. Da nahm der Engländer — denn niemand anders, als dieser, hatte die Beiden verhaften lassen — ein Messer, schnitt die Doppelsohlen an den Stiefeln entzwei, zog eine Menge Banknoten, die viele tausend Gulden zu bedeuten hat- ten, heraus und sagte: „Dieß habe ick)» darin verborgen, um mich vor den Räubern zu sichern." Jetzt gingen Franz die Angen auf, und er dachte daran, was ihm der Bandit gestern gesagt hatte. Er zitterte wie Espenlaub und der Richter sah das für ein Zei- chen der Schuld an. Franz aber überlegte, ob er den Banditen verrathen dürfe. Er sah fast keinen andern Ausweg. Da kam der Gefängnißwärter und brachte einen Ring; den der Bandit aus feinem Fenster geworfen hatte. Der Engländer erkannte ihn als sein Eigenthum, und nun war die Schuld des Andern gewiß; Der Bandit gestand auch, da er überführt war, die Geschichte mit den Stiefeln ein, und Franz konnte frei und barfuß davon ziehen. Fetzt dachte er wieder ans Arbeiten und ging nach dem Strande. Dort traf er auch den Engländer, der sich mit ihm in ein Ge-

6. Vaterländisches Lesebuch - S. 414

1857 - Jena : Mauke
414 Schaffet auf, und er mußte zusehen, wie sein Freund Katt enthauptet wurde. Aus dem Kerker entlassen mußte Friedrich auf der Kanzlei arbeiten, und sich mit allen Staats-Geschäften bekannt machen. Dabei zeigte er so viel Nerstand, daß sich sein Vater vollständig mit ihm aussöhnte. Zur Hochzeit seiner geliebten Schwester ließ der König ihn zum erstenmal wieder nach Berlin kommen. Der Prinz mußte sich verborgen halten bis zur Tafel, wo ihn dann der Vater mit den Worten: „ Da hast Du den Fritze" der über- raschten Königin vorstellte. Der Prinz lebte von da an auf einem Schlosse ganz seiner Ausbildung, setzte sich mit berühmten und gelehrten Leuten in Verbindung, vergaß aber dabei die Staats- wissenschaften nicht. Beide, sein Vater und er, lernten sich schätzen, und als Friedrich König wurde, hat er nie der frühern Behandlung gedacht, sondern stets mit Ehrfurcht und Dankbarkeit von seinem Vater gesprochen, der ihn für eine Zeit voller Mühe und Arbeit so tüchtig ausrüstete. Kurz nachdem Friedrich die Regierung an- getreten hatte, starb Karl Vi. und es erhob sich, da er keinen Sohn hinterließ, ein Streit um die Krone. Vor seinem Tode hatte der Kaiser seine Tochter Maria Theresia zu seiner Nachfolgerin ernannt; aber der König von Baiern bestritt ihr die Krone. Er verband sich mit den Franzosen und Preußen. Friedrich gab vor, ein Recht auf Schlesieu zu haben und fiel da ein. ^Er schlug die Oestreicher und schloß mit Frankreich, Baiern und Sachsen ein Bündniß. Dadurch gerieth Maria Theresia in große Gefahr. Sie berief die stolzen ungarischen Magnaten zu einem Reichstag, und erschien mitten unter ihnen in ungarischer Tracht, die Krone auf dem Haupte, den Säbel umgegürtet, und forderte sie in einer lateinischen Rede bei ihrer Ritterpflicht auf, ihr beizustehen. Da riesen sie, von ihrer Hoheit, hingerissen, wie aus einem Munde: Laßt uns sterben für Maria Theresia unsern Regenten! Sie zogen mit ihrem Volk, 30,000 Reitern und den wilden Horden der Panduren und Croaten nach Baiern, und rückten an demselben Tage in München ein, wo der Churfürst von Baiern sich in Frankfurt krönen ließ. Alle Greuel des 30 jährigen Krieges wiederholten sich, so daß das Land- volkin Verzweiflung sich zur Rache erhob. Unterdeß erfocht Friedrich einen neuen Sieg über die Oestreicher und Maria Theresia trat ihm Schlesien ab, unter der Bedingung, daß er sich von dem Bunde trenne. Auch mit Sachsen wurde Friede geschloffen, und die Franzosen aus Deutschland vertrieben. Bald darauf war Friedrich gezwungen, wieder zum Schwert zu greifen. Maria Theresia verband sich nämlich mit England,.um Schlesien wieder

7. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 293

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
293 schichte und Verfassung verschiedenen Länder und Völker mit Schonung ihrer Eigenthümlichkeiten zu einem kräftigen Ein- heits-Staate zu verbinden. Denn es gibt Deutsche, Slaven, Czechen, Polen, Slowaken, Wenden, Magyaren, Italiener, Wlachen, Juden, Griechen, Armenier, Zigeuner; und diese Völker stehen auf den verschiedensten Bildungsstufen. Da fin- den sich in den Dalmatischen Gebirgen noch bewaffnete, wild- freie Montenegriner, in den Savannen Ungarns noch Nomaden. Im Jahre 1848 wurde Oestreich tief erschüttert, es hat aber bisher alle Gefahren glücklich überstanden. Dem Gekämmt- staate wurde in der stürmischen Zeit, im März 1849, eine neue Verfassung gegeben, deren Ausführung aber wohl nie erfolgen wird. Der jetzige Kaiser ist der Habsburger Franz Joseph. Aus dem reichbegüterten Grafengeschlcchtc Habsburg an der Aar und am Oberrheine bestieg 1273 der Graf Rudolph den deutschen Kaiserthron. Er bekämpfte 1278 auf dem March- felde (S. 269) den mächtigen Böhmenkönig Ottokar, wel- cher den Grafen-Kaiser nicht anerkennen wollte, nahm ihm zur Strafe die Markgrafschaft Oestreich, Steiermark und Krain ab und belehnte damit sein eignes Haus, welches rasch in Macht und Ansehn durch Erbschaft, Heirathen und Ankauf sehr hoch stieg. Seit dem löten Jahrh, blieb die deutsche Kaiserkrone ununterbrochen bei den östreichischen Erz- herzögen, wie sie sich seit Maximilian I. zu nennen pflegten. Es gingen dem Hause Habsburg im Mittelalter zwar die Stammgüter in der Schweiz verloren, dafür wurden aber Kärnthen 1336, Tyrol 1363, Triest und Vorderöstreich durch Heirathen und Erbverträge erworben. Karl V., Maximi- lians Enkel, übergab diese deutschen Besitzungen, neben wel- chen er noch die spanischen Länder inne hatte, seinem Bruder Ferdinand. Dieser vereinigte hiermit 1526 auf seinem Haupte auch die^Kronen der Wahlreiche Ilngärn, Böhmen und Mähren (mit Schlesien und Lausitz). Im 17ten Jahrh, gin- gen die Lausitz an die Sachsen und der Elsaß an die Franzo- sen verloren, dafür wurden im spanischen Erbfolgckriege aber auch die frühern spanischen Niederlande (Belgien) erworben. Im 18tcn Jahrh, kamen Mantua, Mailand, Siebenbürgen, Galizien und Bukowina hinzu. Als im I. 1740 der Habs- burger Mannsstamm mit Karl Vi. ausstarb, so wurde seine heldenmüthrge Tochter, die treffliche Maria Theresia, welche mit dem Herzoge Franz von Lothringen vermählt war, ringsum von Feinden angegriffen. Sie erkaufte sich zuletzt den Frieden dadurch, daß sie Schlesien dem größten Theile nach an den König von Preußen, Friedrich den Gr. abtrat. Für den Verlust Schlesiens entschädigte etwas die Besitznahme von Galizien und Lodomirien 1772 bei der ersten

8. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 294

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
294 Theilung Polens und die Erwerbung der Bukowina von der Pforte 1777. _ Noch schlimmere Zeiten als der schlesische Krieg brachen für das Haus Habsburg-Lothringen aber seit dem Jahre 1789 herein. Denn Oestreich stand nun in einem Zeitraume von 20 Jahren fünfmal gegen Frankreich und Na- poleon unter den Waffen, mußte es erdulden, daß der fran- zösische Kaiser zweimal in Wien einzog, und wenngleich er Tochtermann des Kaisers Franz wurde und sich mit dessen Tochter Marie Louise vermählte, dennoch mehrere 1000 lu Meilen vom östreichischen Staate losriß. Doch seit 1813 und 1815 im Bunde mit den andern gegen Napoleon aufge- standenen Völkern, erhob es sich wieder in seiner Macht und Größe, vertauschte in den folgenden Friedensschlüssen ältere Besitzungen gegen neue, besser gelegene, und vergrößerte sich durch das lombardisch- venetianische Königreich und die Küste von Dalmatien. ______ ,,Das Oestreich Au Ehren und an Siegen reich." . In diesem so ausgedehnten und meist gebirgigen Reiche ist das Klima sehr verschieden, oft aber herrlich und lieblich. Der Boden ist im Ganzen gesegnet. An den Flüssen ziehen sich nicht selten lachende, mit Reben, Obstbäumen und Ge- treidefeldern gefüllte Thäler hin. Zn manchen Landstrichen hat die Natur ihr Füllhorn reichlich, in manchen spärlich aus- geschüttet. Der Landbau könnte blühen. Doch er wird nur von den Deutschen fleißig getrieben, von den stolzen Ma- gyaren aber, von den faulen Walachen und sorglosen Slaven vernachlässigt. Im S. gedeihen Wein, Mais, Reis, Süd- früchte, im N. Korn, Obst, Flachs, Hanf. Die Natur- erzeugnisse sind reichhaltig und mannichfaltig, Vieh-, Bienen- und in Italien Seidcnzucht sind nicht unerheblich. Bedeutend ist der Bergbau, denn das Mineralreich bietet einen großen Reichthum an Metallen, und liefert alle, das Platin ausge- nommen. Besonders groß ist die Ausbeute an Kupfer, Salz und Eisen, auch fehlt es nicht an Mineralquellen. Das Gewerbs- und Fabrikswesen ist auch bedeutend, wenn gleich in den Ost-Provinzen fcte' Industrie sich noch sehr steigern könnte. Zn Linnen zeichnen sich Böhmen und Schlesien aus, in Wollen - Manufakturen steht Mähren oben an, im Lande an der Enns haben Baumwollen- und Seidenfabriken ihren Hauptsitz, an Eisen- und Stahlarbeiten glänzt Steiermark. Der Land - wie Seehandel ist nicht gering. Ihn befördern die großen Ströme Donau und Po, die Nähe des adriati- schen Meeres, Eisenbahnen und treffliche Kunststraßcn. Den leichten gegenseitigen Verkehr hemmen aber oft die Zolllinicn. Oestreich hat eine große Menge von Kräften und Hilfsmitteln.

9. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 297

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
297 reges Gewühl, überall fröhliche Menschen, überall Wohlstand und großstädtische Pracht. Das rege Treiben, wie die ver- schiedenen, bunten Nationaltrachten geben den todten Stein- massen Reiz und Leben. Nirgendswo rollen so viele Wagen, als in diesen Räumen von Wien. Die größte und glänzendste Belustigung Wiens ist der Carneval oder Fasching. Nichts aber geht an Glanz und in der Pracht über die Frohnleich- namsprocession. Zn der innern Stadt liegt auch die „kaisrr- liche Burg" von ungewöhnlicher Ausdehnung. Sie besteht aus mehrere», zu verschiedenen Zeiten, vom 13ten Jahrh, an nach und nach entstandenen Gebäuden, welche kein über- einstimmendes Ganzes bilden. Es geht durch die Burg die Fahrstraße nach dem neuen, 1824 vollendeten, prachtvollen, mit fünf Eingängen versehenen Burgthore. Der schönste Theil ist die prächtige, ehemalige Reichskanzlei, welche eine Seite des inneren Burgplatzes mit vier trefflichen Herkulesgruppen einnimmt. Die Mitte des Platzes ziert die Bildsäule von Franz I. Die andern Seiten des Burgplatzes bilden die Redoutensäle, die Reitschule mit Gallerieen und Statuen, die Hofbibliothek mit einem reichen Schatze an Handschriften und Zncunabeln (z. B. der Theuerdank). Der Bibliothekssakl überrascht den Eintretenden. Zn seiner Mitte steht Karl Vi., der Stifter davon; um und neben ihn sind noch zwölf Kaiser in carurischem Marmor aufgestellt. Auch das Burg- theater macht einen Theil der Burg aus. Unmittelbar vor der Kaiserburg ist der große und schöne Paradeplatz. Zn der Burg findet man mehrere herrliche Sammlungen, wie z. B. die Schatzkammer, in welcher auch der große Diamant gezeigt wird, welchen Karl d. Kühne bei Granson verlor, das herr- liche Naturalien-, Mineralien-, Antiken- und Münzkabine!'. Zm Mineralienkabincte zeigt man das Angebinde Kaisers Franz an Maria Theresia, einen Blumenstrauß von lauter Edelsteinen. Außer den genannten Sammlungen gibt es noch das brasilianische und ägyptische Museum. Auf dem Zosephs- platze, einem der Höfe der Kaiserburg, steht die 1806 errich- tete erzene Reiterbildsäule von Zoseph Ii. Daneben ist !die Augustinerkirche, wo sonst der Pater „Abraham a Sancta Clara" mit großem Beifalle predigte. Zn dieser Kirche, wel- che unter Friedrich dem Schönen 1330 erbaut wurde, ist ein Meisterwerk Canova's, das herrliche Marmor-Grabmal der Erzherzogin Christine, Gemahlin des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen zu sehen. Daselbst sind auch die Grabmäler von Kaiser Leopold Ii., von Daun und von Swieten. Nicht fern von der kaiserlichen Burg liegen der Hof- und Dolksgarten. Zn der Mitte des letzteren steht ein Tempel im griechischen Stile, in welchem man ein Meisterwerk Ca-

10. Die Weltgeschichte in Uebersichten und Schilderungen der wichtigsten Begebenheiten vom Wiener Congreß bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs - S. 25

1874 - Jena : Costenoble
— 25 — Hier brach nun eine Revolution aus, Napier und Villaflor zogen ein, und das Volk rief die Maria als Königin aus. Jetzt sandten die Absolutisten Europa's Hilfe, selbst der französische Marschall Bourmont erschien, griff Oporto heftig an, konnte aber weder diese Stadt noch Lissabon erobern (1833). Der Krieg dauerte fort, weil Pedro gegen die Geistlichkeit und seine Gegner hart verfuhr und sich dadurch nur Feinde machte. Zu gleicher Zeit wüthete in Spanien ein grausamer Parteikrieg zwischen Christine und Karlos, und da Oesterreich, Rußland und Preußen sich wieder eigenmächtig einmischen wollten, so verbanden sich Frankreich und England, um den Constitutionellen zum Siege zu verhelfen. Sie erkannten also die Maria und Jsabella an und vereitelten damit die Absichten der heiligen Allianz, denn es gelang dem gewandten spanischen Gesandten Miraflores, ein Bündniß zwischen Christine, Pedro, England und Frankreich zu Stande zu bringen (1834), welches den bewaffneten Beistand der beiden Großmächte sicherte. Spanier zogen Dom Pedro zu Hilfe, Miguel ward bei Thomar geschlagen, sein Heer zersprengt. Er mußte auf die Krone verzichten und Portugal verlassen, ging nach Italien und widerrief von dort alle Zusagen und Verträge. Karlos ward nach England transportirt. Pedro suchte nun seinem Lande aufzuhelfen, hob zum Nutzen des Staates alle Mönchsorden und Klöster auf, stellte eine Bürgergarde her, erklärte alle Gesetze Miguels für wirkungslos, schonte aber seine Gegner nicht. Er starb (1834) und seine Tochter Maria erließ nun eine Amnestie. Da sie aber erst 16 Jahre alt war, kam sie unter den Einfluß einer Kamarilla, durch welche sie zu manchen Mißgriffen verleitet wurde, wie sich auch ihr Gemahl, Ferdinand von Coburg-Kohary, eigenmächtige Eingriffe erlaubte. Da brach (1836) eine Revolution aus und zwang die Königin zur Nachgiebigkeit. Eine Gegenrevolution mißglückte, doch versuchte nun (1837) die radicale Partei einen Aufstand, welcher aber endlich auch unterdrückt ward. Es kam eine neue Verfassung zu Stande. Gegen diese erhoben sich die Demokraten, auch in der Versammlung der Cortes herrschte Unzufriedenheit, so daß Portugal nicht zur Ruhe kam, obschon sich im Ganzen die liberale Partei behauptete. Leider war der erste Gemahl der Königin, der begabte Herzog von Leuchtenberg, bereits acht Wochen nach seiner Vermählung gestorben. Es handelte sich in Portugal, wie in Spanien und Italien, um das Zurücknehmen und erzwungene Zurückgeben der Verfassung von 1822, welche für das wenig gebildete Volk nicht geeignet und den obwaltenden Verhältnissen nicht angepaßt war. Diese Verfassung, um welche so viel Blnt floß, war eigentlich nur eine Theorie, die man nach Paragraphen geordnet hatte, und konnte
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